beate john: info

kunst ist freiheit des persönlichen ausdrucks. in form und farbe manifestiert sich meine stimme im konzert der welt, ein experimentierfeld auf der suche nach sinn. kunst ist leben für den kreativen menschen auf der reise zu sich selbst. der weg ist das ziel, der einzige zweck ist das ankommen in der endlichkeit.

kunstbetrachtung führt zur auseinandersetzung mit der frage "was ist meine kunst?"

autodidaktische studien werden seit 2004 vertieft und erhalten entscheidende impulse aus

seminaren, workshops und kursen u.a. bei:

brigitte riechelmann

johann peter müller-ante

uli langenbach (FAdbK Essen)

annette jellinghaus (Atelier Jellinghaus, Gevelsberg)

jochem ahmann (FAdbK Essen)

bernd mechler (HBK Essen)

 

lernprozesse und die beschäftigung mit kunst sind der entscheidende motor für die künstlerische entwicklung. 

 

Ausstellungen:

  • "stationen - 25 Jahre KuK", schwelm 2009 (E)
  • "am anderen ende der welt" (benefiz), gevelsberg 2015 (G)
  • "vis a vis", wuppertal 2015 (G)
  • "nature art - ten years after", ennepetal 2015,  http://nature-art-en.de/ (G)
  • "12 räume", wetter (ruhr), 2016 (G)
  • "kompositionEN", hagen, 2016 (G)
  • "vielschichtig",  gevelsberg, 2017 (G)
  • "straße der kunst", dülmen, 2017 (G)
  • "sichtbar", gevelsberg, 2017/18 (E)
  • "hammerfest" - temporäre austellung & installation, "hasper hammer" hagen, 2018
  • "kunst-& kultur-meile", schaufenster & geschäftsräume "expert ellinghaus" gevelsberg, bis 09.09.2018, mit benefiz-kunstauktion am SO 09.09.18 um 15 Uhr mittelstr. 17, gevelsberg
  • "sichtfelder" hasper hammer hagen 2020

Anke Schmich: zur Ausstellung "Sichtbar" (Gevelsberg 2017)

 

Die Themen in den Werken Beate Johns sind sowohl durch persönliche Bezüge als auch durch die Auseinandersetzung mit den Fragestellungen unserer Zeit geprägt, insbesondere hinterfragen ihre Arbeiten die Konsumhaltung in der Gesellschaft und in der Kunst selbst.

Sehr sensibel gestaltete, in zarten Pastelltönen gehaltene Arbeiten auf zum Teil gemusterten Stoffen zeigen die poetische Seite der Künstlerin: eine authentische Welt aus der Verknüpfung banaler Materialien mit den künstlerischen Mitteln der ästhetischen Farbgestaltung.  Weitestgehend informelle Malerei und Collagen aus vorgefundenen, gebrauchten Materialien aus dem künstlerischen Arbeitsverlauf prägen den schöpferischen Prozess.

 

Materialien und Fundstücke, die für ihre ursprüngliche Bestimmung nicht mehr gebraucht werden bzw. unbrauchbar geworden sind, einer neuen künstlerischen Bestimmung zuzuführen, ihnen eine neue Wertschätzung zukommen zu lassen, hat sich die Künstlerin zum Ziel gesetzt. Das künstlerische Experiment ist die Basis ihres intuitiven Schaffensprozesses, im Umgang mit Form, Farbe und Material findet sie ihren eigenen persönlichen Ausdruck. Die Werke von Beate John lassen eine vitale, auf Sensibilität und Unmittelbarkeit beruhende Bildschöpfung erkennen. Die Künstlerin versteht Malerei als ein Ausdrucksmittel, das dem stofflichen und ästhetischen Charakter der Farben größte Autonomie gewährt und dennoch der Vergegenwärtigung von real Gesehenem, Erlebtem und Erinnertem dient und dabei Bildträgermaterialien mit zum Teil alltäglichen Gebrauchsspuren verwendet. Exempel für die von ihr intendierte inhaltliche Bildaussage in Form geschriebener Wörter finden sich bei Beate John immer wieder: gezeichnet, gemalt oder auch als Stickerei auf diversen Untergründen. In anderen Bildern gibt es ganz besondere Momente der Bezauberung durch die überwältigende Klangwelt der Farben, die die Alltäglichkeit des tragenden Materials überlagert.

In jedem dieser Werke wird ein spezifischer Abstraktionsprozess vollzogen, bei dem sich die Farben teils transparent, teils pastos überlagern. Die Bildräume sind Schauplätze von gemalten und geschriebenen Ereignissen, Zusammenhängen oder Statements, die aber immer mittelbar oder unmittelbar mit dem Leben der Künstlerin verwoben sind.

 

In der Serie „Schatzkiste“ verwendet die Künstlerin mit Acryl farbig bemalte Kreppbänder, ebenfalls Überbleibsel aus anderen künstlerischen Schaffensprozessen, die in der tektonischen Komposition auf dem Bildträger mehrschichtig zu sehr dynamischen Farbwelten verschmelzen. Abstrakte, unterschiedlich gestaltete, geometrische Farbflächen, meist kleine Vierecke in prismatischer Farbzerlegung, bestimmen hier die lichtdurchfluteten Bildflächen in vorwiegend pastelliger Leichtigkeit.

 

In den Bildern aus der Serie „Gelsenkirchener B.Rock“ – man achte bei der Schreibweise auf das Wortspiel im Titel – lenkt Beate John den Rezipienten mit ihren Titeln in die richtige Interpretationsrichtung. Alte Originalfotografien erinnern dabei an die Kindheit der Künstlerin, auch die Wahl der etwas antiquiert wirkenden vergoldeten Bilderrahmen korrespondiert mit der Intention der Künstlerin, den Betrachter mit diesen Collagen in vergangene Zeiten zu versetzen. Diese Collagen auf Papier bzw. Karton bestehen aus privaten Fotos und Fundstücken wie Tisch– oder Bettwäsche mit Farbspuren, sowie die direkt auf das Bild transportierten Titelschriftzüge in Form maschineller Näherei und Stickerei von Hand, die in lockerer Folge auf den Bildträgern aufgebracht wurden. Im Spannungsfeld von Lebenserfahrung und malerischer Autonomie dienen die Fotos als traditionsgeladene Erinnerungsstücke im Umfeld abstrakter Formgebung. Der bewegte Farbauftrag umschließt und verhüllt zum Teil diese tief verwurzelten Kindheitserinnerungen.

 

Beate John erkennt darüber hinaus intuitiv in diversesten Materialien auch das Potenzial für eine künstlerische Aufbereitung in Form von Objekten und Installationen.